Die Europäische Kommission hat am 01.12.2023 eine neue konsolidierte REACH Verordnung veröffentlicht:

Die Kommission stellt Eckpunkte für eine Reform der Chemikalienbewertung nach dem Prinzip "ein Stoff - eine Bewertung" vor, um die Verfahren zu beschleunigen, zu vereinfachen und transparenter zu gestalten.

Beteiligung der Industrie an möglicher REACH-Beschränkung für hautsensibilisierende Stoffe in Verbrauchergemischen erbeten

In der Verordnung (EU) 2023/707 wurden die

• Endokrine Disruption der menschlichen Gesundheit Kategorie 1 und 2 (EUH380 und EUH381)

• Endokrine Disruption der Umwelt Kategorie 1 und 2 (EUH430 und EUH431)

• PBT (persistent, bioakkumulierbar, toxisch (H440)) / vPvB (sehr persistent, sehr bioakkumulierbar) EUH441))

• PMT (persistent, mobil, toxisch (EUH450)) / vPvM (sehr persistent, sehr mobil (EUH451))

neu etabliert.

 

Ein von den deutschen Bundesbehörden geplantes Beschränkungsverfahren für 1,4-dioxanhaltigen Tenside wurde kurzfristig auf das Jahr 2025 verschoben. Die Bundesstelle Chemikalien erklärt in einer Stellungnahme, dass dies nötig sei, um internen Koordinationsprozessen Rechnung tragen zu können.

Mitte des Monats Oktober ist ein EU-weites Verbot von Mikroplastikpartikeln im Rahmen von REACH in Kraft getreten. Damit wird ein Verbot etabliert, welches verhindert, dass Plastikpartikel in Produkten zum Einsatz kommen und über diesen Weg in die Umwelt gelangen können. Erfasst werden zum Beispiel Peelingstoffe in Kosmetik oder Einstreumaterialien in Kunstrasenplätzen.

Wie verschiedene Quellen unter Berufung auf das Arbeitsprogramm der EU-Kommission vermelden, besteht Grund zur Annahme, dass ein Entwurf eines revidierten REACH zeitnah nicht zu erwarten ist.

Die EU Kommission strebt nach wie vor an, den Vorschlag für einen revidierten REACH Text noch im Jahr 2023 vorzulegen. Insbesondere der zuständige Vizepräsident der Kommission, Frans Timmermanns, befürwortet eine Veröffentlichung noch im Sommer 2023.

In der März Sitzung des CARACAL* hat die EU-Kommission die Pläne für die Ausweitung des generischen Risikomanagementansatzes (engl. Generic Risk Management Approach - GRA) im Rahmen der REACH Revision vorgestellt.

Die geplanten Änderungen der REACH-Verordnung und die bereits erfolgten Ausweitungen der CLP-Verordnung in Hinblick auf die neuen Gefahren-Kategorien (Persistente bioakkumulierende toxische (PBT)/sehr Persistente, sehr bioakkumulierende (vPvB) Stoffe, endokrine (also hormonschädliche) Stoffe sowie persistente mobile toxische (PMT)), bringen mit sich, dass sich auch die Standarddatenanforderungen für die Stoffregistrierungen verändern werden.